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Historie der evangelischen Friedhöfe

Die Höhr-Grenzhäuser Gesellschaft für Stadtgeschichte hat die Kirchenchronik unserer Kirchengemeinde in einem Buch verfasst. Neben den Familienbüchern wird hier ein umfangreicher Blick in die Geschichte unserer Kirchengemeinde gewährt. Passend zu dem Bericht über die Remy-Grabsteine fanden wir die Eintragungen in der Chronik zu den protestantischen Friedhöfen.

Zu den Begräbnisstätten um unserer Kirche herum schreibt  Pfarrer Wilhelm Otto 1822 in der Chronik:
„Der mit einer Mauer eingeschlossene Raum um die Kirche herum wird als Kirchhof benutzt und scheint seit undenklichen Zeiten diesem Zweck gedient zu haben. Es finden sich über die erste Anlage keinerlei Urkunden. Im Jahre 1746 fand man den Raum für die Gemeinde zu klein; Pfarrer Muzelius nebst dem Presbyterium beantragten eine Erweiterung des Kirchhofs. Man kaufte den sogenannten „Berggarten“ von Juliane Elisabetha Wortmann. 1778 wurde der untere Kirchhof mit Grund überschüttet; 1784 wurden ein an den Kirchhof stoßendes Haus eines Juden und ein Platz, auf dem bisher eine Scheuer stand, angekauft und eine Mauer als Teil der neuen gezogen. 1785 wurden die ersten Toten dort begraben.“

Der Kirchhof (Friedhof) um die Kirche herum wurde 1843 nach außerhalb, dem heutigen Stadtpark verlegt.

Von dem Totenhof, so war die veraltete Bezeichnung für den ehemaligen Friedhof im jetzigen Stadtpark, weiß die Pfarrchronik mit folgendem Wortlaut zu berichten:
„1844 wurde der neue Friedhof angelegt. Pfarrer Gustav Moritz hielt unter der Linde, die auf die Mitte des Totenhofes gepflanzt war, die Predigt. Das erste Grab nahm ein Kind von 3 ½ Jahren auf, das am Tag der Einweihung verstorben war. In den nachfolgenden 55 Jahren kamen etwa 1.400 Gräber dazu."

Am 21.5.1899 wird der Friedhof eingeweiht, der bis zum heutigen Tag als Westfriedhof der Stadt Höhr-Grenzhausen dient und die Entschlafenden aufnimmt. Allein in der Geschichte von Grenzhausen wurden also mindestens vier Begräbnisstätten angelegt.               ML

Quelle:
Ortsfamilienbuch Grenzhausen 1729-1899, Doris Löcher
Gesellschaft für Stadtgeschichte Höhr-Grenzhausen
(Wortbildungen teilweise im Original belassen)

Historie der katholischen Friedhöfe

In dem ursprünglich früherem katholisch geprägtem Stadtteil Höhr lag der Friedhof in unmittelbarer Nähe der kath. Kirche. In einem Visitationsprotokoll vom Jahre 1768 wird er erstmalig erwähnt. Nach einer Zeichnung der alten Kirche aus dem Jahre 1832 befand er sich zwischen der Kirche und dem Pfarrgarten und wird dort als „alter Kirchhof“ bezeichnet.
Da der alte Kirchhof zu klein geworden war, setzte die Zivilgemeinde Höhr 1821 einen neuen an. Er war ebenfalls nicht weit von der Kirche entfernt und lag dort, wo sich heute der neuere Bauteil der Goetheschule befindet. Der alte Totenhof blieb noch bis 1926 erhalten und wurde dann zu einem sehr schönen Park ausgebaut. Diese Parkanlage wurde 1965 zum Baugrund für den bereits erwähnten Neubau der Grundschule.
1905 wurde ein neuer Friedhof an der Schützenstraße angelegt, der nach Gründung der Stadt Höhr-Grenzhausen als Südfriedhof bezeichnet wird. 1937/38 und in den 1980er Jahren hatte man diesen neuen Friedhof bedeutend erweitert.

Eine Bestattung innerhalb der Kirche konnte in einem einzigen Fall nachgewiesen werden, was aus einer vorhandenen Grabplatte hervorging. Es handelt sich dabei um Andreas Knoetgen, der laut Grabplatte am 23. November 1757 verstarb und wohl als Wohltäter der Kirche anzusehen ist.

(Zusammenfassung aus der Chronik der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Kultur, Höhr-Grenzhausen)

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