5. Remy-Generation
Die vier stark verwitterten grauen Grabsteine von 1726-1749 im Außenbereich unserer Kirche, sind einigen Geschwistern des Wilhelm Remy und verschwägerten Personen zuzuordnen. Der vordere linke Grabstein mit dem lothringischen Doppelkreuz ist von Wilhelms Bruder Andreas und seiner Frau. Das lothringische Doppelkreuz ist das Merkmal der Familie Remy, es deutet auf die Einwanderung des Urvaters Jacques Remy hin, der aus Lothringen 1586 zu uns nach Höhr kam. Die Grabsteine sind stark verwittert, denn sie stehen mittlerweile fast 300 Jahre ungeschützt um die Kirche herum. Die Grabsteine wurden hier auf dem Kirchengelände vermutlich auch schon mehrmals umgesetzt. Der Friedhof an der Kirche wurde 1843 aufgegeben und abgeräumt. Die vier Remy-Grabsteine verblieben, Gott sei Dank auf dem Kirchengelände.
ANNO 1749 D 18 JULY STARB DER WOHL ACHTBAHRE ANDREAS REMY VON HÖRN SEINES ALTERS 67 JAHR 11 MONATH HAT NACH DEM TOD SEINER ERSTEN FRAU IM WITWENSTAND ZUGEBRACHT 3½ JAHR IN ZWEYTER EHE MIT MARIA CHRISTINA WEYLAND THOMAS FISCHERS WITTIB GELEBET 9 JAHR 9 MONATH NACHMAHLS WIDER IM WITWENSTAND ZUGEBRACHT 6 JAHR 6 MONATH 8 TAG WARD GEBOHREN 1682 D. 18 AUGUSTI ER RUHET NUN IN GOTT UND WARTET DER FROHEN AUFERSTEHUNG LEICH TEXT PSALM 90 W 19
Der Eintrag im Kirchenbuch lautet:
Remy, Andreas, lebte in Höhr, bis er das zweitemal Witwer wurde, danach in Grenzhausen,
geb. Höhr 18.8.1682, † Grenzh. 18.7.1749, derselbe war den 17' dito abends um 6 uhr mit einem schlagfluß hart befallen, woran er andern morgens den 18¹ dito morgens um 3 uhr verstorben.
Schlagfluß ist die historische Krankheitsbezeichnung für Schlaganfall.
Entzifferter Grabstein von Servatius Corzilius und Elisabeth Remy (Schwester des Wilhelm Remy)
Bildnisse des Gerichtsschöffen Servatius Corzilius und seiner Ehefrau Elisabeth Remy. Beide Porträts wurden im Jahre 1733 gemalt. Das Bildnis des Servatius Corzilius (1667-1731) ist erst nach seinem Tode gemalt worden. Das andere stellt Elisabeth Remy (1663-1745) im Alter von 70 Jahren dar.
Historie der Friedhöfe
Passend zu dem Bericht über die Remy-Grabsteine fanden wir die Eintragungen in der Chronik zu den protestantischen Friedhöfen unserer Gemeinde. In der Geschichte von Grenzhausen wurden mindestens vier Begräbnisstätten angelegt, wie viele es genau waren, vermag man gar nicht mehr sagen.